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„Rassismus der Gegenwart“

KUNDGEBUNG Im Rahmen des „festival contre le racisme“ wird auf dem Marktplatz protestiert

Oliver Kornau

■ 39, studiert an der Hochschule Bremen und gehört zum Organisationsteam der Kundgebung und dem „festival contre le racisme“.

taz: Herr Kornau, heute wird im Rahmen des „festival contre le racisme“ eine Kundgebung veranstaltet. Wofür setzt sie sich ein?

Oliver Kornau: Wir setzen uns für das Ende der Diskriminierung ein. Dieses Jahr wollen wir unter dem Leitspruch „Freiheit und Würde“ verschiedene Arten der Diskriminierung, die aus unterschiedlichen Gründen stattfindet, bekämpfen. Dazu zählen staatlich strukturelle sowie gruppenbezogene Feindlichkeiten.

Es wird kein Fokus gesetzt?

Tatsächlich fand beim „festival contre le racisme“ in Bamberg ein Versuch von Zugehörigen der rechten Szene statt, eine Veranstaltung zu stören. Rassismus ist ein Bestandteil unserer Gegenwart: Darauf beziehen wir uns und damit möchten wir möglichst viele Menschen erreichen.

Von wem wird die Kundgebung organisiert?

Ein freier Zusammenschluss von Studierenden der Hochschule Bremen ist hauptverantwortlich, in Zusammenarbeit mit dem Asta der Hochschule, deren Netzwerke und auch Gelder unterstützend wirken.

Das Festival findet seit fünf Jahren statt …

… in Bremen, aber in Deutschland gibt es das Festival bereits seit zwölf Jahren. Ursprünglich wurde es in Frankreich ins Leben gerufen.

Handelt es sich um die erste Kundgebung in der Bremer Tradition des Festivals?

In den letzten beiden Jahren haben Umzüge unter dem Motto „Rave“ stattgefunden. Dies ist unsere erste Kundgebung.

Was erhoffen Sie sich von dieser?

Die Kundgebung ist eine Möglichkeit, unser Anliegen aus unterschiedlichen Perspektiven zu besprechen. Es wird verschiedene Redebeiträge aus mehreren Gruppen geben. Ich plane zum Beispiel, Zahlen der Liste dokumentierter Angriffe mit rassistischem Hintergrund zu nennen.

Auf welche Veranstaltung freuen Sie sich besonders?

Auf die Kundgebung selbstverständlich und die anschließende Party im Magazinkeller. Der Eintritt ist frei, aber die Mehreinnahmen werden an drei verschiedene humanitäre Hilfsorganisationen gespendet. INTERVIEW: NELE WAGNER

Kundgebung: 17 Uhr, Marktplatz

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