Tausende gerettet

MITTELMEER Europäische Marineschiffe nehmen mehr als 4.000 Flüchtlinge vor Libyens Küste auf

ROM/BERLIN afp/taz | Marineschiffe aus mehreren EU-Staaten haben am Wochenende rund 4.000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer aufgenommen. Allein am Samstag wurden nach Angaben der italienischen Küstenwache und der zivilen Hilfsorganisation Moas 3.500 Menschen gerettet, die in neun Holzbooten und sechs Schlauchbooten rund 45 Meilen vor der libyschen Küste auf dem Meer trieben. Am Sonntag ging die internationale Rettungsaktion weiter, an der sich Schiffe aus Italien, Deutschland, Großbritannien, Schweden und Spanien beteiligten. Eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks schrieb auf Twitter, an Bord der zehn am Sonntag abgefangenen Boote seien schätzungsweise 1.500 Menschen.

Dieses Jahr haben nach UN-Angaben bereits rund 46.500 Flüchtlinge über den Seeweg Italien erreicht. Das sind 12 Prozent mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Gambias Präsident ließ derweil erklären, er habe den Internationalen Strafgerichtshof gebeten, wegen des Massensterbens von Flüchtlingen im Mittelmeer zu ermitteln.