Viel zu tun für die Feuerwehr

BILANZ Brandschützer rücken öfter aus denn je – das hat auch mit älter werdenden Einwohnern zu tun

Hamburgs Feuerwehr hat im vergangenen Jahr erneut eine Rekordzahl an Einsätzen bewältigt. Laut der gestern vorgestellten Jahresbilanz mussten die Löscher 258.721 Mal ausrücken, das war ein Plus von gut zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ursache des Anstiegs waren nach Angaben von Oberbranddirektor Klaus Maurer vor allem die Unwetter zu Weihnachten und vermehrte Alarme beim Rettungsdienst.

Zu Bränden fuhr die Feuerwehr insgesamt 11.292 Mal. Davon waren 46 Prozent – 5.263 Fälle – Fehlalarme. Es waren neun Brandtote zu beklagen, 308 Menschen wurden bei Bränden verletzt. Die Feuerwehr zählte 227.842 Rettungsdiensteinsätze, ein Zuwachs um 3,4 Prozent – und ein Allzeithoch. Der Anstieg sei auch mit der Veränderung bei der Altersstruktur der Hamburger zu erklären, sagte Maurer: Viele Patienten seien im Alter von 60 plus.

Zur Hilfeleistung etwa bei Verkehrsunfällen, Unwettern und Umweltgefahren wurde die Feuerwehr 14.721 Mal gerufen. Hinzu kamen auch in diesem Bereich 4.866 Fehlalarme (25 Prozent).

Der Kampfmittelräumdienst beseitigte 4.980 Tonnen Kampfmittel, darunter 21 größere Sprengbomben mit einem Gewicht von jeweils mehr als 100 Pfund. Im Vorjahr waren es 3.860 Tonnen gewesen. Die geräumte Menge an Explosivstoffen belief sich auf 1.900 Tonnen, nach 1.470 Tonnen in 2013 (ebenfalls plus 29 Prozent).

Maurer und Innensenator Michael Neumann (SPD) bezeichneten die Umstellung der Feuerwehrstruktur auf ein neues Schutzziel als Erfolg: Im Vordergrund steht seit Anfang 2014 nicht mehr der Großbrand, der früher sehr viel häufiger war, sondern der sogenannte kritische Wohnungsbrand. Überall in der Stadt sollen die Rettungskräfte innerhalb von acht Minuten am Einsatzort sein. Das sei bereits in fast 75 Prozent der Einsätze gelungen, sagte Neumann. Erklärtes Ziel sind 85 Prozent.  (dpa)