Europa bleibt in der Welt, vorerst

FUSSBALL Uefa kommt trotz der Korruptionsskandale zur Präsidentenwahl, droht aber mit einem WM-Boykott, wenn Sepp Blatter wieder gewinnt

ZÜRICH dpa/taz | Der kurzzeitig erwogene Boykott ist abgesagt: Die europäischen Gegner von Fifa-Präsident Sepp Blatter werden dem Kongress des Fußballweltverbands und der heutigen Präsidentenwahl trotz der jüngsten Korruptionsskandale und Festnahmen von Spitzenfunktionären nicht fernbleiben. Stattdessen wollen sie den einzigen Gegenkandidaten Prinz Ali bin al-Hussein mit so vielen Stimmen wie möglich unterstützen.

Für den nun wieder hochwahrscheinlichen Fall eines Wahlsieges von Blatter schloss der Chef des europäischen Verbandes, Michel Platini, aber drastische Maßnahmen bis hin zu einem WM-Boykott nicht aus. Dann werde man „alle Möglichkeiten ins Auge fassen“, sagte der Franzose. Auf Nachfrage konkretisierte er, dass er einen WM-Boykott nicht ankündige, aber dass es „demokratische Entscheidungen“ der Landesverbände geben werde. Eine weitere Option ist laut Platini offenbar ein kollektiver Austritt der Europäer aus dem Fifa-Exekutivkomitee.

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