Bewegung gefordert

APPELL ErzieherInnen und Eltern demonstrieren für ein Arbeitgeber-Angebot und ein Ende des Streiks

Der ErzieherInnen-Streik in den kommunalen Kitas verlagerte sich zu Beginn der dritten Streikwoche auf die Straße. Unter dem Motto „Jetzt reicht’s – Erzieherberuf aufwerten, Kita-Streik beenden“, haben am Dienstagabend rund 2.000 Eltern und Kinder auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz für ein Ende des Arbeitskampfes demonstriert. 200 von ihnen sollen anschließend ins Rathaus gegangen sein. Mit der Losung „Wir sehen schwarz ohne Angebot“ waren am Morgen bereits rund 3.000 ErzieherInnen durch die Innenstadt gezogen und haben ein Angebot der kommunalen Arbeitgeber verlangt.

Seit dem 8. Mai hat die Gewerkschaft Ver.di die ErzieherInnen zum Erzwingungsstreik aufgerufen, weil der kommunale Arbeitgeberverband kein Angebot vorlegen möchte. Von der Arbeitsniederlegung sind 25.000 Kinder und ihre Eltern betroffen.

„Dieser Streik geht am Ziel vorbei: Er trifft nicht die Arbeitgeber, sondern die Eltern und deren Kinder“, sagte Björn Staschen vom Landeselternausschuss (LEA) auf der Kundgebung. Kommunen und Gewerkschaften müssten nun alles daran setzen, sich zu einigen, damit nicht länger Dritte getroffen würden.

Es sei unerträglich, dass tagelang nicht verhandelt werde. „Das ist eine Verhandlungstaktik auf dem Rücken der Eltern und Kinder, das geht gar nicht“, sagte Staschen. Er forderte ein gutes Angebot der Arbeitgeber. „Auch die Stadt Hamburg muss ihren Einfluss geltend machen, um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen. Sozialsenator Scheele kann die Streiks nicht länger aussitzen“, verlangte Staschen.

Seit dem 8. Mai streiken die ErzieherInnen an öffentlichen Kitas für mehr Lohn und Anerkennung. Betroffen sind rund 25.000 Kinder und ihre Eltern. In Hamburg sind rund 50 Kitas komplett geschlossen, in weiteren 80 Einrichtungen wurde ein Betreuungs-Notdienst eingerichtet, der von Eltern und nicht streikenden ErzieherInnen organisiert wird.  (taz/dpa)