WENN LEUTE VOM BAU PRESSEMITTEILUNGEN SCHREIBEN
: Die neue Generation des Nichts

BERLIN taz | Eins steht so fest wie die Mauern von Jericho: Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sollte sich besser ums Mauern und Mörteln kümmern, statt Pressemitteilungen zu schreiben. Gestern schickten uns die Baulobbyisten einen Rundbrief mit dem Titel: „Deutsche Bauindustrie zur Ankündigung der neuen Generation ÖPP im Bundesfernstraßenbau.“ Und wer sich als Leser nun fragt, was „ÖPP“ ist, darf auch nach dem Genuss des drögen Textes weiterraten. Denn aus dem Inhalt geht es nicht hervor. Da gibt es „ÖPP-Projekte“ oder den „Arbeitskreis ÖPP“ oder sogar die „Generation ÖPP“. Satte vierzehnmal kommt die Abkürzung vor, und keinmal wird sie erklärt. Ob das eine „Öffentliche Penis-Prothese“ oder ein „Örtlicher Privat-Pups“ ist, bleibt offen – wie das Körperteil, mit dem manche Pressesprecher ihre Arbeit erledigen. Ihre „Öffentlich-private Partnerschaft“ besteht darin, von Lesern nicht verstanden werden zu wollen.