„Trennungsschmerz ist schon groß“

DIE DREI FRAGEZEICHEN

WAS? Im April 2014 fragte ZDF-Moderator Jochen Breyer Trainer Jürgen Klopp nach einer 0:3-Niederlage von Borussia Dortmund bei Real Madrid: „Die Sache ist durch, oder?“ Das Gespräch dauerte gut 30 Sekunden, dann fragte Klopp: „Sind wir fertig?“

1 taz: Herr Breyer, am Samstag ist Jürgen Klopps letzter Auftritt als BVB-Trainer in der Bundesliga. Wie groß ist der Trennungsschmerz?

Jochen Breyer: Für mich als Moderator ist der schon groß. Jürgen Klopp ist einer der wenigen, bei dem man vor einem Gespräch noch keinen blassen Schimmer hat, was er gleich sagen wird. Bei ihm müssen sich alle Reporter immer etwas mehr anstrengen, wacher sein. Das macht Spaß.

2 Wie oft haben Sie sich über das bemerkenswerte Interview mit Klopp nach der 0:3-Niederlage seines BVB in Madrid eigentlich geärgert?

Über meine Frage habe ich mich im Nachhinein sehr geärgert. Ich hätte sie definitiv galanter formulieren können. Andererseits gab es einige Leute, die sich dafür bedankt haben, dass sie in dem Moment auf dem Sofa noch mal aufgewacht sind. Das kommt selten genug vor bei den Studiointerviews nach den Spielen.

3 Welcher Bundesligatrainer hat das Potenzial, die Lücke zu füllen?

Der neue BVB-Trainer Thomas Tuchel ist ja auch nicht gerade dafür bekannt, dass er jede Frage von Journalisten einfach so abnickt. Dementsprechend können wir uns auf weitere ereignisreiche Interviews nach Dortmund-Spielen freuen.

INTERVIEW: JÜRN KRUSE

Jochen Breyer, 32, moderiert beim ZDF das „Aktuelle Sportstudio“.