Verdächtige vor Gericht

TERROR Das Celler Oberlandesgericht erhebt Anklage gegen mutmaßliche IS-Mitglieder aus Wolfsburg

Zwei mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) aus Wolfsburg müssen sich demnächst vor dem Oberlandesgericht Celle verantworten. Der Generalbundesanwalt hat die beiden 26 und 27 Jahre alten Deutsch-Tunesier wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Der ältere von beiden muss sich wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verantworten. Er soll in Syrien eine militärische Ausbildung durchlaufen und dort Waffen erhalten haben.

Den Ermittlungen zufolge haben die beschuldigten Männer „getragen von einer radikal-religiösen Einstellung“ im Frühjahr 2014 beschlossen, am Krieg der Terrormiliz teilzunehmen, die sich damals noch „Islamischer Staat Irak und Großsyrien“ (ISIG) nannte. Ende Mai seien sie über die türkisch-syrische Grenze zunächst in ein Auffanglager der Organisation in Syrien gelangt und von dort später in ein Ausbildungscamp verlegt worden.

Der 27-Jährige soll sich nach einer mehrwöchigen Waffenausbildung wiederholt an militärischen Offensiven des IS und auch an den Kämpfen um die syrisch-irakische Grenzstadt Bukamal beteiligt haben. Der 26-Jährige soll angekündigt haben, er wolle im Irak einen Selbstmordanschlag begehen. Weil einige IS-Mitglieder verhaftet worden seien, habe er sein Vorhaben nicht ausführen können.

Beiden Männern wird darüber hinaus zur Last gelegt, sie hätten während ihres Aufenthalts in Syrien über soziale Medien neue IS-Mitglieder zu rekrutieren versucht.  (epd)