EU will Gebühren behalten

ROAMING Pläne für Abschaffung der Extrakosten vom Tisch. Kritik von Verbraucherschützern

BERLIN dpa | Die Pläne der EU-Staaten, die Roaming-Gebühren für Handynutzer im Ausland doch nicht abzuschaffen, sind auf breite Kritik gestoßen. „Roaming-Gebühren passen nicht zur Idee von Europa und zur Idee des digitalen Binnenmarkts“, sagte der frühere niedersächsische Ministerpräsident und jetzige EU-Parlamentarier David McAllister (CDU) der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange kündigte Widerstand des Europaparlaments an.

Eigentlich hätten sich Handynutzer zum Jahresende auf eine Abschaffung der Extragebühren für Telefonate, Surfen und SMS im EU-Ausland freuen können. Doch daraus wird nichts: Erstens wird die Zeit knapp. Zweitens gibt es unter den EU-Staaten einen Kompromissplan, die Gebühren auf niedrigem Niveau beizubehalten.

Auch Verbraucherschützer fordern die Abschaffung der Gebühren. „Die Preise für Endkunden müssen sich stärker an den realen Kosten der Unternehmen orientieren. Derzeit verdienen Unternehmen gutes Geld mit den Roaming-Gebühren“, so Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentralen-Bundesverbands.