Die Perfektion des Unperfekten

WAMPE Gestern war Vatertag und die Herren zelebrierten ihren unmuskulösen Körper, ihren Dad Bod. Jetzt zieht der Mom Bod nach. Ein Hoch auf den Wabbel

„Dad bod“ hat den Hipster abgelöst. Statt enge Jeans jetzt also Wampe.

Die Studentin Mackenzie Pearson schrieb in dem US-Blog „The Odyssey“ eine Lobhudelei an den Vaterkörper und kreierte den Begriff „Dad Bod“, der stellvertretend für die typische Papafigur stehen soll. Also für den nicht superfetten und auch nicht gestählten Körper, sondern den etwas gemütlicheren – mit etwas zum Anpacken.

In den sozialen Medien zeigen nun Männer feierlich ihre Speckröllchen. Überall tauchten Bilder auf, die die Schönheit des Unperfekten zelebrierten.

Sofort wurde der Dad-Bod-Bewegung Sexismus unterstellt, weil bei Männern andere Körperstandards angelegt werden als bei Frauen. Mag sein, ist aber den Mom-Bod-Anhängerinnen völlig egal, sie zeigen auf Instagram und Co stolz ihre Körper.

Dabei geht es um eine Umarmung der Mängel. Im Idealfall schafft die Mom-Bod-/Dad-Bod-Welle mehr Körperakzeptanz – der logische nächste Schritt ist dann die Fetischisierung des Fat Bod.

Mit der engen Jeans kann niemand praktisch was anfangen, aber auf dem Mom-/Dad-Bauch lässt sich wenigsten ein Getränk abstellen.

Scheiß also auf Perfektion. Schwabbel ist sexy. Oder um es mit Beyoncé zu sagen: „perfection is so … mm“. IPP