DIE GESELLSCHAFTSKRITIK
: Mensch vs. Maschine

Was sagt uns das? Das Emirat Dubai stellt bald Roboter für die tägliche Polizeiarbeit ein

Science-Fiction-Fans, bewahrt Ruhe und kauft euch ein Ticket nach Dubai. Zwei Jahre habt ihr noch Zeit, euch jeden hart erarbeiteten Pfennig für den Flug abzusparen. Dann gehen im Emirat eure tollkühnsten Träume in Erfüllung. Maschine gegen Mensch. Endlich!

Die Behörden in Dubai planen nämlich den Einsatz von sogenannten Roboter-Polizisten. Sie sollen ihre menschlichen Kollegen bei der täglichen Arbeit unterstützen und werden unbewaffnet über öffentliche Plätze und durch Einkaufszentren rollen. Mit Mikrofonen und interaktiven Bildschirmen ausgestattet, werden sie permanent mit den örtlichen Polizeidienststellen kommunizieren und so auch Alarm schlagen können, wenn sie Sicherheitsprobleme entdecken. Die Androiden erkennen außerdem menschliches Verhalten – werden sie angegriffen, geben sie einen schrillen Ton von sich.

Der Chef der Einheit, Khalid Nasser Alrazooqui, versuche so, die erhöhten Anforderungen an die Polizei durch die wachsende Bevölkerungszahl zu meistern. Durch die Robocops könne eine bessere Leistung erreicht werden, ohne neues Personal anzustellen.

Aha! Keine Unterstützung der vorhandenen Kräfte also, sondern Austausch der menschlichen Mitarbeiter. Tschüss, Jobs. Hallo, Maschine? Die Automatisierung der Berufswelt schickt den Kapitalismus damit in seine heiße Phase: Er frisst Arbeit auf. Folgt man nun der kapitalistischen Logik, stellt sich die Frage, wer das Kapital füttert, wenn es keine entlohnten Arbeiter mehr gibt? Die Automatisierung muss aber keine kapitalistische Gruselgeschichte bleiben. Könnten solche Arbeitsmaschinen allen und nicht nur Wenigen gehören, könnte sie sich als Arbeitsparadies entpuppen. Aber das bleibt wohl eher tollkühnes Wunschdenken. MAB