LESERINNENBRIEFE
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Auf Esel umsatteln

■ betr.: „Auf dem Rücken der Tiere“, taz.nord vom 7. 5. 15

Vielleicht sollten die Polizeibehörden auf eine Esel-Staffel umstellen. Die sind als Gebirgs statt Steppentiere, ein Flucht-untaugliches Gelände mehr gewöhnt; so bleiben sie in Stresssituationen einfach stehen und denken nach. Das wird Eseln gerne als „störrisch“ ausgelegt, ist aber artgemäße Vernunft – so wie die „panische“ Flucht des Steppentieres Pferd. Und eine mit Eseln berittene Polizeistaffel hätte ganz historisch jesusmäßig wirklich deeskalierenden, geradezu radikalpazifistischen Charakter. Spätestens deswegen würde die Realisierung sicher scheitern. MATTHIAS MANSFELD, Haar bei München

Auf der Höhe der alten Römer

■ betr.: „Auf dem Rücken der Tiere“, taz.nord vom 7. 5. 15

Wie viele Beamte werden wohl in der Statistik „Im Einsatz bei Demonstration verletzte Beamte“ geführt, obwohl sie von ihren eigenen Kampfhunden gebissen wurden oder in ihr eigenes Pfefferspray gerannt sind?! Wer Tiere auf Menschen hetzt, ist geistig auf der Höhe der alten Römer, und gehört zu den widerlichsten Kreaturen dieser Erde. Ich habe nichts gegen Lawinensuchhunde, doch sogenannte Schutzhundeführer widern mich an. Millionen Pferde sind hingemetzelt worden von dummen Menschen mit Herrschaftsgebaren. DDHECHT, taz.de

Mit Demokratie nichts zu tun

■ betr.: „Auf dem Rücken der Tiere“, taz.nord vom 7. 5. 15

Das eine Reiterstaffel in einer Demokratie nichts zu suchen hat, begründet sich selbst. Noch wichtiger wäre die Beendigung des völlig unangebrachten Herrschaftsgebahrens der Bereitschaftspolizei selbst! SELBSTDENKER, taz.de

Sympathie für die Tiere

■ betr.: „Auf dem Rücken der Tiere“, taz.nord vom 7. 5. 15

Soweit ich weiß, werden Reiterstaffeln primär eingesetzt, weil die Pferde eine nachgewiesen beruhigende Wirkung auf die Gemüter der Menschen haben, denen sie gegenüberstehen. Mit Abschreckung und Herrschergehabe hat das allerdings nichts zu tun, sondern mit Sympathie für die Tiere. Solange sie nicht als Schlachtrösser im Straßenkampf eingesetzt werden, sondern zur Deeskalation – und abgezogen werden, wenn diese misslingt, können sie mehr Personenschäden verhindern, als sie je anrichten werden. NORMALO, taz.de

Immer eine Machtdemonstration

■ betr.: „Pferdehufe im Einsatz“, taz.nord vom 7. 5. 15

„Pferde sind gut sichtbar, vermitteln Präsenz und wirken deeskalierend.“ Erste und zweite Feststellung geht ja noch rein. Deeskalierend kann der Einsatz von Polizeipferden nicht sein. Deeskalation ist ein Begriff, der auf die Vernunft der Konfliktparteien baut, nicht auf Angst. Die haben Demonstranten gewiss in dem Wissen der Unberechenbarkeit der Reaktion eines solch gewichtigen Fluchttieres und das ist – ich unterstelle – von der Polizeiführung beabsichtigt. Der Reiter auf dem Pferd ist und war immer eine Machtdemonstration, deren Verlauf der Reiter in solchen Situationen wie in Hamburg selbst nie wirklich abschätzen kann. ANAMOLIE, taz.de

Das blaue Wunder

■ betr.: „Angriff auf die Humanität“, taz.nord vom 6. 5. 15

Wenn in „Old Fuck’n Germany“ selbst das Asylrecht aufgrund von Nazi-Morden in den frühen 1990ern stark eingeschränkt wurde, wird wohl die mutige Intendantin ihr blaues Wunder erleben. Denn die braune Rassistenwelt existiert nicht nur in den Köpfen einiger wirrer AfD-Mitglieder... AMIGO, taz.de