Viel zu frühe Ernte

DOPE Am U-Bahnhof Kottbuser Tor wurden 700 Cannabis-Pflanzen entdeckt – und vernichtet

In Kreuzberg sind 700 Cannabis-Pflänzchen auf einer öffentlichen Grünanlage am Kottbusser Tor entdeckt worden. Ein Angestellter der Stadtreinigung BSR meldete die „verdächtige“ Bepflanzung am Montag der Polizei, die offensichtlich ganz genau nachzählte. Die 2 bis 40 Zentimeter großen Pflanzen, die zwischen Unkraut wucherten, hätten sich als Cannabis herausgestellt. Ob sie den berauschenden Wirkstoff Tetrahydrocannabinol(THC) enthalten, sei noch unklar, sagte eine Polizeisprecherin. Aus Cannabis- oder Hanfpflanzen werden die Drogen Marihuana und Haschisch hergestellt, die geraucht werden können, klärt die Deutsche Presse-Agentur vorsorglich alle Dope-unerfahreren LeserInnen auf.

Nach Angaben der Polizei ist nicht auszuschließen, dass jemand am Kottbusser Tor Hanfsamen ausgestreut hat. In den vergangenen Monaten gab es dort größere Umbauarbeiten an dem unter- und oberirdischen U-Bahnhof. Die Cannabis-Pflänzchen wurden von der Polizei ausgerissen und in Plastiksäcken gesammelt. Sie sollen vernichtet werden. Ermittelt wird jetzt wegen unerlaubten Anbaus von Betäubungsmitteln.

Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wird seit einiger Zeit über den legalen Verkauf von Marihuana im Rahmen eines Forschungsprojektes diskutiert. Der Bezirk will so dem massiven Drogenhandel im nahe liegenden Görlitzer Park entgegenwirken. Vorangekommen sind die Pläne indes nicht. Dafür bleibt die 0-Gramm-Toleranz-Regel für den Görlitzer Park weiter umstritten. (dpa, taz)