Diskretes Treffen im Rathaus

DAGEGEN Bündnis ruft zum Protest gegen das Treffen der G7-Energieminister auf. Polizei sieht’s gelassen

„Es gibt aber bisher noch keine Anzeichen für Ausschreitungen“

JÖRG SCHRÖDER, POLIZEISPRECHER

Das Bündnis „G7 Stecker ziehen“ hat zum Protest gegen das Treffen der Energieminister der G7-Staaten heute und morgen in Hamburg aufgerufen. „Dort wird entschieden, wie die Ausbeutung der Ressourcen an Rohstoffen in den sogenannten Dritte-Welt-Staaten weitergehen soll und wie wir dort weiter unseren industriellen Müll entsorgen“, begründet Mit-Organisatorin Beatrix Lorenz den Aufruf.

Ein Ausnahmezustand, ähnlich wie Mitte April beim Treffen der G7-Außenminister in Lübeck, als die Sicherheitsbehörden die Innenstadt kontrollierten, wird in Hamburg nicht herrschen. Am Rathaus, wo das zweitägige Treffen stattfindet, werde es nur „ganz normale Sicherheitskontrollen“ geben, sagte Polizeisprecher Jörg Schröder. Erst heute Abend zur geplanten Kundgebung ist die Bereitschaftspolizei in Alarmbereitschaft. „Es gibt aber keine Anzeichen für Ausschreitungen“, sagte Schröder.

Die Themen des angekündigten Protestes sind global, haben aber lokale Auswirkungen. Der Hafen etwa sei eine Drehscheibe des weltweiten Handels, heißt es in dem Aufruf der Initiative. „Hier im Hafen wird regelmäßig radioaktives Material für Atomkraftwerke in alle Welt transportiert und es werden Anlagen und Maschinen verschifft, die natürliche Ressourcen in indigenen Gebieten zerstören.“

Das Treffen der G7-Energieminister in Hamburg ist eines von vier Vorbereitungstreffen für den G7-Gipfel am 7. und 8. Juni auf Schloss Elmau.  KVA

Kundgebung: 18 Uhr, Gänsemarkt