TOTAL ACHTZIGER: FORSCHUNG ÜBER DIE EINTÖNIGSTE POPMUSIK

Die Älteren unter uns werden sich schmerzhaft erinnern: Madonnas „Papa Don’t Preach“, Berlins „Take My Breath Away“ oder der „Final Countdown“ von Europe. Ausgerechnet diese drei Machwerke führte dpa gestern auf, um zu belegen, dass es seinerzeit „nicht an Hits fehlte“. Netter Versuch. Aber wenn das schon die Höhepunkte waren: Warum mussten die Wissenschaftler, von denen in derselben Meldung die Rede ist, sich so viel Arbeit machen? Ein Team aus Großbritannien und den USA fand heraus, dass die eintönigste Phase der Popmusik Mitte der 1980er Jahre war. In der Studie analysierten die Forscher etwa 17.000 Lieder, die zwischen 1960 und 2010 in den US-Charts waren, mit Hilfe von Computer-Software. Dabei untersuchten sie etwa die verwendeten Instrumente, Akkordfolgen und Melodien. Einen generellen Trend zur Vereinheitlichung der Popmusik sehen die Forscher nicht. Ab Mitte der 1980er Jahre habe sich die musikalische Vielfalt bis etwa 2010 wieder erholt, schreiben sie. Was wir nicht wissen: Bis wann die Wissenschaftler sich von der Überdosis schlechter Musik erholt haben.