Brennende Container

FOLKLORE Auf Demo folgt Randale: Nach teils schweren Ausschreitungen am 1. Mai kommt es tags darauf in der Schanze zu neuerlichen Rangeleien

Zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei ist es sowohl in der Nacht des 1. auf den 2. Mai als auch in der darauf folgenden gekommen. Am Samstagabend hatten sich nach Polizeiangaben rund 600 Menschen am S-Bahnhof Sternschanze versammelt. Im Anschluss an die Kundgebung mit Konzert stürmte die Polizei Demonstranten zufolge mit Knüppeln und Pfefferspray in die Menge.

Nach Angaben der Polizei hingegen kam es schon während der Veranstaltung wiederholt zum Abbrennen von Pyrotechnik. „Teilnehmer hatten sich vermummt und bewarfen abrückende Einsatzfahrzeuge mit Steinen und Flaschen“, sagt eine Sprecherin. Es sei zu Beschädigungen an mehreren Fahrzeugen gekommen. Ein Bundespolizist sei zuvor durch einen Flaschenwurf verletzt worden.

Danach zogen Demonstranten in Gruppen durch das Schanzenviertel und zündeten weitere „Bengalische Feuer“, warfen Scheiben ein und setzten Müllcontainer in Brand.

Tags zuvor hatten auch die „revolutionären“ 1.-Mai-Demonstrationen in Scharmützeln geendet. Die bis zu 1.000 Teilnehmer der Demo „Das Proletariat hat kein Vaterland“ kamen von der U-Bahn Feldstraße nur 100 Meter weit, ehe starke Polizeieinheiten den Zug stoppten: Demonstrierende hatten sich vermummt und – so stellte es die Polizei dar – Feuerwerkskörper und Gegenstände geworfen. Es kam zu Rangeleien, die Demo wurde für aufgelöst erklärt.

Auch die parallel stattfindende Demo „Hamburg sieht rot – heraus zum revolutionären 1. Mai“ mit bis zu 2.000 Teilnehmern wurde immer wieder wegen vermummter Demonstranten gestoppt. In der Königstraße eskalierte das Ganze, die Polizei zerstreute den Zug mit Wasserwerfern, es kam zu teils heftigen Auseinandersetzungen.

Die Bilanz des Wochenendes: mehr als 60 Fest- und Ingewahrsamnahmen, Dutzende Verletzte auf beiden Seiten.  KVA