DIE WERBEPAUSE
: Eigentlich bin ich Künstler

Die Werbestrategen des Sandwich-Anbieters Subway haben verstanden, wie es im Leben eines echten Künstlers aussieht: darben, darben, darben. Deshalb ist seine Zeit oft angefüllt mit schlecht bezahlten Aushilfsjobs. Aber dafür ist man ja kreativ und frei und selbstbestimmt, verwirklicht sich und seine Träume und all so was.

Diesem Leben wollten die Werbestrategen von Subway offenbar einen Namen geben, der demselben auch gebührt. Und nun lässt die Fast-Food-Kette die „Sandwich-Artists“, die sie beschäftigen (oder stattdessen eigens gecastete, weil schönere Platzhalter) mit ihren persönlichen Lieblingsrezepten auf Plakaten posieren. Endlich Ruhm und Ehre für die armen Künstler, die bislang unerkannt hinter dem Tresen schuften mussten! Nadine zum Beispiel (Foto), „Sandwich-Artist aus Köln“ mag am liebsten Hähnchenbrust und Käse Nachos zwischen dem Flat-Bread.

Weil verkrachte Künstlerexistenzen aber nicht nur im Sandwich-Business zu finden sind, hätten wir da noch ein paar Vorschläge, anhand derer künstlerisch beseelte Nebenjobber ihre Berufsbezeichnungen künftig aufwerten können. Auf dass endlich alle Welt weiß, was sie im Herzen wirklich sind:

Klofrau – Necessity Artist (dt. Bedürfniskünstlerin),

Taxifahrer – Motion Artist (dt. Bewegungskünstler),

Barkeeper – Booze Artist (dt. Besäufniskünstler),

Putzfrau – Cleaning Artist (dt. Besenreinkünstlerin),

Kassiererin – Cash Artist (dt. Bezahlkünstlerin),

Kellnerin – Tray Artist (dt. Balancekünstlerin). AFRO, MAHA