Flaschen- und Steinwürfe gegen die Polizei

JUSTIZ Drei Bewohner der Gerhart-Hauptmann-Schule werden wegen Körperverletzung verurteilt

Drei Bewohner der früheren Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg sind zu Strafen von 11 bis 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Sie sollen während der Auseinandersetzung um das Gebäude im letzten Juli Steine und Flaschen vom Dach geworfen haben. Ein Amtsgericht sprach die Männer am Dienstag der versuchten gefährlichen Körperverletzung sowie der Nötigung schuldig. Die Angeklagten hatten die Würfe zugegeben. „Sie wollten die Beamten vertreiben“, hieß es im Urteil. Seit Dezember saßen die drei Männer in Untersuchungshaft.

Die Polizei hatte im letzten Juli das Gelände um die Schule über eine Woche lang abgeriegelt, mehrere Hundert Beamte waren im Einsatz. Die SchulbesetzerInnen und Hunderte UnterstützerInnen wollten eine befürchtete Räumung verhindern.

Die drei aus dem Sudan stammenden Angeklagten hätten bei den Würfen „in Kauf genommen, jemanden zu verletzen“, heißt es in der Urteilsbegründung. Laut Anklage gab es fünf Würfe binnen 17 Minuten. Getroffen wurde dabei niemand. Die Polizei nahm die Männer Anfang Dezember während einer Brandschutzbegehung in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule fest.

Räumung vorerst untersagt

Die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule wurde im Dezember 2012 von Flüchtlingsaktivisten besetzt. Seit der versuchten Räumung im vergangenen Juli haben noch etwa 40 Personen Zugang zu dem Gebäude. Momentan läuft ein Rechtsstreit zwischen dem grün regierten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und einigen der BewohnerInnen, die ein Nutzungsrecht einklagen wollen. Eine Räumung hatte das Verwaltungsgericht im Dezember für die Dauer dieses Verfahren untersagt. MGU (mit dpa)