Einblick (568)

Erik Steinbrecher, Künstler

■ Erik Steinbrecher, der 1963 in Basel geboren wurde, studierte Kunst, Geschichte und Architektur in Basel und Zürich und lehrt seit 2008 an der Zürcher Hochschule der Künste. Sein vielfältiges künstlerisches Werk reicht von Kunst im öffentlichen Raum, Skulpturen und Fotoinstallationen bis zu Videos, Grafik und Künstlerbüchern. 1997 war er bei der documenta X zu sehen – dort zeigte er einen Teil seiner riesigen Sammlung gefundener Bilder, insbesondere aus den Massenmedien, die er nach motivischen Themen wie Körper, Technologie, Sex und Gewalt ordnet. Steinbrecher lebt in Berlin.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?ES: Martin Assig im Haus am Waldsee mochte ich gerne. Das kam mir schön eigensinnig vor. Ganz besonders sind die lustigen Modelle. Die Blätter sehen nach geduldiger Heimarbeit aus. Leicht sieht das aus und gleichsam überfordernd.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen?Das habe ich kürzlich an der Volksbühne erlebt: „Der Klang der Offenbarung des Göttlichen“ – ein Theaterstück von Ragnar Kjartansson mit einer Komposition von Kjartan Sveinsson. Herzerweichend der Filmchor Berlin. Danach ging ich in die Kantine. Es gab Bulette mit Senf, Kartoffelsalat und ein paar Biere. Das ist zwar kein Club. Aber immerhin im Keller.

Welche Zeitung/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag?Mit mehr Ruhe möchte ich diese Titel lesen: Susan Sontag, The Doors und Dostojewski, Theodor Fontanes „Irrungen und Wirrungen“ und Botho Strauss’ „Herkunft“. Édouard Levés’ „Oeuvres“ liegt schon länger auf dem Tisch, mit einigen Flecken und Eselsohren.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Mit meinen Kindern Zeit verbringen. Spazieren und in den Himmel schauen. Freundliche Gesichter sehen, etwas essen und Kaffee trinken.