Natur ohne Behörde

In Niedersachsen soll das Landesamt für Ökologie geschlossen werden. Proteste gegen die Behördenreform

Im Rahmen der geplanten Reform der Umweltverwaltung soll das Niedersächsische Landesamt für Ökologie (NLÖ) in Hannover aufgelöst werden. Mit dieser Maßnahme würden die Kernaufgaben des Naturschutzes künftig unter einem Dach gebündelt, teilte Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) vergangene Woche in Hannover mit. Bisher waren die Aufgaben auf das NLÖ, den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz (NLWK) sowie die Bezirksregierungen aufgeteilt.

Auf heftige Kritik stieß die Abschaffung des Amtes bei den Grünen. Die Planungen der Landesregierung seien in ihren Auswirkungen katastrophal, bewertete Fraktionsvize Hans-Albert Lennartz die Reformvorhaben. „Umweltminister Sander macht sich selbst überflüssig.“ Der Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nannte die Vorhaben Sanders eine „einsame Entscheidung mit groben Mängeln“. „Sander verzichtet leichthin auf die bewährte Bearbeitung landesweiter Umweltthemen“, kritisierte BUND-Sprecherin Carola Sandkühler.

Interesse an der Übernahme von Naturschutzaufgaben hat jetzt die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) angemeldet. „Der Naturschutz darf unter der geplanten Schließung des Amtes nicht leiden“, sagte Wilhelm Holsten, Präsident der LJN. Eine solche Aufgabe könne in der Beobachtung von Luchsen zur späteren Datenerfassung der Population liegen. „Die Vorschläge liegen dem Umweltministerium vor“, sagte Holsten. dpa