Fachleute des fairen Handels

Gerade Weihnachten lässt sich besonders gut mit Geschenken feiern, die sowohl politisch als auch ökologisch korrekt sind. Initiativen und Weltläden bieten dafür gute Gelegenheiten des Einkaufs

von ANDREAS LOHSE

Sicher, Produkte und prima Weihnachtsgeschenke aus aller Welt findet man in jedem beliebigen Kaufhaus. Doch wissen die Kunden nie so ganz genau, unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden: Ob etwa Kinder schuften müssen, damit sich hier bei uns andere Kinder an Heiligabend freuen können; ob Tee des Beschenkten Wohlbefinden eher fördert oder nicht vielmehr dessen Gesundheit beeinträchtigt, weil sich zahllose Schadstoffe festgesetzt haben.

Gewissheit über die Herkunft von Gaben zu schaffen und zudem den Produzenten einen angemessenen Preis für ihre Arbeit zu garantieren, haben sich sowohl private Organisationen als auch die meist gemeinnützig organisierten „Weltläden“ auf die Fahnen geschrieben. Allein in Berlin gibt es mittlerweile mehr als 20, die auch im Weltladen-Dachverband organisiert sind.

Die „Aktion 3. Welthandel“ entstand Anfang der 70er-Jahre aus der Kritik an den ungerechten Strukturen des bestehenden Welthandels, heißt es in der „Konvention der Weltläden – Kriterien für den fairen Handel“. Durch „Partnerschaft aller am Handel Beteiligten“ werde beispielhaft versucht, den „Menschen in den so genannten Entwicklungsländern positive Perspektiven zu eröffnen.“ Träger sind sowohl kirchliche als auch politische Organisationen, „vor allem aber viele hundert lokale Gruppen, die bisher überwiegend ehrenamtlich den Verkauf alternativ gehandelter Waren in Weltläden und Aktionsgruppen organisieren“. Dabei beziehe sich der Anspruch an einen fairen Handel auf alle, die daran beteiligt sind: Produzenten und ihre Organisationen, die von den Weltläden akzeptierten Importeure sowie Weltläden und Aktionsgruppen selbst. Qualität beziehe sich nicht allein „auf die Hochwertigkeit der gehandelten Produkte, sondern auch auf die Sozial- und Umweltverträglichkeit im Herstellungs- und Vermarktungsprozess“. Eine der Grundlagen des alternativen Handels sei, so die Konvention, die „umfassende und wechselseitige Transparenz“: Produzenten, Organisationen und Weltläden ermöglichten, dass ihre Ziele und Kriterien für die Auswahl ihrer Handelspartner einsichtig sind. Gewinnmaximierung sei demgegenüber „kein Ziel des alternativen Handels“.

Eine Liste von Weltläden, nach Postleitzahlen geordnet, findet man unter www.weltladen.de, weitere Infos auch unter www.gepa3.de