Schau nur her!

„Molly Sweeney“ soll endlich sehen. Im Theater unterm Dach wird das Stück von Brian Friel aufgeführt

„Molly Sweeney“: Theater unterm Dach, Danziger Straße 101. 22./23. November (und 11. bis 14.12.), 20 Uhr. ☎ 42 40 10 80

Die Augen. Möchte man manchmal einfach nur zumachen. Nichts mehr sehen. Wie man sich im Kinderbett die Decke über den Kopf gezogen hat und gleich in Sicherheit war. Wenn einem nun aber jemand die Decke von den Augen zieht? Das Warten. Ist Hoffen. Bangen. Manche warten nur noch darauf, dass alles endlich vorbei ist. Ein schlichtes Wartehäuschen auf der Bühne im Theater unterm Dach. Eine Relaisstation des Lebens. Hier könnte man einsteigen in den Bus. Wegfahren und sein altes Leben hinter sich lassen. Hier kommt man an. Manche bleiben einfach in dem Wartehäuschen sitzen. Eine Schutzzone. Ein Kampfplatz. Drei Menschen fangen an zu erzählen in „Molly Sweeney“, dem Stück des irischen Dramatikers Brian Friel. Da ist die Titelfigur, Molly, kurz nach ihrer Geburt erblindet. Vielleicht aber kann ihr ein Chirurg, dieser leicht heruntergekommene Dr. Rice, zum Sehen verhelfen. Wenn sie will. Mollys Gatte, der Traumtänzer Frank, will es unbedingt. Drei mit dem gleichen Wunsch. Und jeder für sich.