die anderen über die anschläge von istanbul
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Der Londoner Independent schreibt: Die Bombenanschläge wurden in der Sichtweise Tony Blairs auf einen Angriff gegen jeden, der nicht Terrorist ist, reduziert. Auf einem See von Klischees im Kreis rudernd, erklärte der Premierminister, dass der Irak das „Hauptschlachtfeld“ des Krieges sei und die Anschläge in Istanbul nur deren letzte Manifestation. Falls al-Qaida oder mit ihr verbündete Fanatiker für die Anschläge in Istanbul verantwortlich sein sollten, sollte darauf hingewiesen werden, dass es keine Verbindung zwischen Saddam Hussein und al-Qaida gab. Der Irak wurde nur durch die amerikanisch-britischen Unternehmungen mit diesem Kampf verknüpft.

Die Tageszeitung Libération aus Paris meint zu diesem Thema: In der Frage der amerikanischen Irakstrategie mag es ja Meinungsunterschiede zwischen Franzosen und Deutschen einerseits sowie den Italienern, Briten oder Türken andererseits geben. Es wäre jedoch ein Fehler, dabei nicht zu sehen, dass auch wir zu den Zielen der islamistischen Terroristen gehören. Die teuflischen Maschinen Ussama Bin Ladens werden eines Tages auch gegen Berlin oder Paris gerichtet sein, so wie sie bislang auf New York und Istanbul gerichtet waren – und zwar ganz gleich, was sich im Irak oder in Palästina tun mag. In diesem Krieg ist Neutralität keine Option.