Wissenschaftler sollen Schulen erforschen

INKLUSION Niedersachsen lässt Probleme beim gemeinsamen Schulunterricht erforschen

Wissenschaftler sollen erforschen, unter welchen Bedingungen ein inklusives Lernen an niedersächsischen Schulen gelingen kann. Das niedersächsische Kultusministerium und das Institut für Sonderpädagogik der Universität Hannover haben dazu am Montag ein bis Ende 2017 befristetes Projekt gestartet, wie das Ministerium mitteilte. Das Land führt seit dem Schuljahr 2013/2014 schrittweise den gemeinsamen Unterricht für alle Kinder ein.

Schüler mit und ohne Behinderungen, Leistungsschwache und Hochbegabte können so dieselben Schulen besuchen. Die Wissenschaftler sollen besonders beobachten, ob die zwei Stunden sonderpädagogische Unterstützung pro Woche in den Inklusionsklassen ausreichend sind, hieß es. Für die Studie sollen sie Grundschulen und Förderzentren nach gelungenen Ansätzen, Problemen und Perspektiven befragen.

„Sie wissen um Erfolge, aber auch um die komplexen Herausforderungen der inklusiven Schule“, sagte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD). Gegenwärtig umfasst die inklusive Schule die ersten, zweiten, fünften und sechsten Klassen.

Das Projekt ist in drei Schritte unterteilt. Zunächst starten die Forscher eine Online-Untersuchung, an der sich alle Grundschulen beteiligen können. Nach den Sommerferien wollen sie rund 100 Schulen untersuchen. Anschließend führen sie Interviews mit Schulleitungen, Lehrern, Sonderpädagogen, Schülern und Eltern. Die Ergebnisse sollen in die Entwicklung der Inklusion einfließen.  (epd)