NEUE MODE UNTER WRACKFORSCHERN: HEULERPARTYS

Monster, Mumien, Mutationen. Wir erfahrenen Gruselexperten wussten sofort, was los ist, als wir gestern die dpa-Meldung lasen: „Wrackforscher auf Mumiensuche retten Heuler.“ Diese Wrackforscher sind genau wie wir: Man sucht das eine und findet immer das andere. Aber was wollten die Wrackforscher eigentlich mit der Mumie anfangen? Was nur wenige wissen: In Wrackforscher-Kreisen ist es inzwischen modern, das 19. Jahrhundert zu kopieren. Damals kam vor allem in England der Trend zu sogenannten Mumienpartys auf. Bei den meist von britischen Lords veranstalteten „Auswickelpartys“ wurde eine Mumie in die Mitte gelegt und langsam ausgewickelt. Man erwartete beim Auswickeln nicht nur teuren Schmuck zu finden, sondern wollte sich auch heftig gruseln. Und genau das wollen Wrackforscher auch heute wieder erleben, nur sind die Mumien nach der dauernden Auswickelei des 19. Jahrhundert mittlerweile rar geworden. So greifen Wrackforscher heute eben auf Heuler zurück. Der Heuler wird in die Mitte gesetzt, und alle sollen sich gruseln, wenn er heult. Eindeutig der Gipfel der Dekadenz.