Kampf um Drogenboss

MEXIKO Brennende Busse und in Panik fliehende Bürger: Drogenkriminelle sorgen für Aufruhr

MEXIKO dpa | Nach der Festnahme eines Drogenbosses sind im Norden Mexikos bei Kämpfen zwischen der Polizei und Bandenmitgliedern mindestens drei Menschen getötet worden. Nach Angaben des nationalen Sicherheitsbeauftragten Monte Alejandro Rubido vom Samstag handelte es sich bei dem Festgenommenen um José Tiburcio Hernández Fuentes alias „El Gafe“ („Der Spielverderber“), einen örtlichen Anführer des berüchtigten Golfkartells. Er wurde bei einer gemeinsamen Operation von Polizei und Armee am Freitag zusammen mit drei Komplizen gefasst. Dabei wurden auch Gewehre, Pistolen und umgerechnet fast 150.000 Euro Bargeld sichergestellt.

Bewaffnete griffen nach der Festnahme das Gebäude der Generalstaatsanwaltschaft an, um den „capo“ zu befreien. Polizisten und Soldaten erwiderten das Feuer vom Dach des Gebäudes aus. Die Kriminellen blockierten außerdem Straßen, um den Abtransport der Verhafteten zu verhindern. Sie stellten dazu Lastwagen, Schulbusse und Autos an Kreuzungen quer und zündeten mehrere Fahrzeuge an. An verschiedenen Stellen der Stadt gab es Schießereien.

Online-Portale zeigten Videos von Bürgern, die in Panik flohen. Erst nach Stunden hatten Polizei und Armee die Lage wieder unter Kontrolle. Bei den Toten handelte es sich den Angaben zufolge um „bewaffnete Zivilisten“. Die 700.000-Einwohner-Stadt Reynosa liegt an der Grenze zum US-Bundesstaat Texas rund 100 Kilometer landeinwärts vom Golf von Mexiko, nach dem das Golfkartell benannt ist.