Hoffnung für Südsudan

GESPRÄCHE Erste Direktkontakte zwischen Regierung und Rebellen bei Verhandlungsrunde in Äthiopien. Sudan will Südsudans Ölfelder schützen

BERLIN/ADDIS ABEBA taz/dpa | Drei Wochen nach Beginn der blutigen Kämpfe im Südsudan haben sich die Konfliktparteien am Montagnachmittag erstmals zu direkten Verhandlungen getroffen. Auf der Agenda in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba sollen vor allem ein Waffenstillstand zwischen der Armee von Präsident Salva Kiir und Getreuen seines ehemaligen Vizes Riek Machar stehen.

Die Delegationen der beiden Kriegsparteien halten sich bereits seit vergangener Woche in Addis Abeba auf, aber es war bislang nicht gelungen, sie in einem Raum zu versammeln. Dies hatte zu internationaler Sorge geführt, dass die beiden Seiten nur zum Schein Unterhändler geschickt hätten und in Wirklichkeit auf eine militärische Lösung setzten. „Die Verzögerungstaktik in Addis Abeba lässt befürchten, dass die Konfliktparteien kein wirkliches Interesse an einer schnellen politischen Konfliktlösung haben“, hatte der neue Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier noch am Montagmittag erklärt und mehr afrikanischen Druck gefordert.

Ebenfalls am Montag kam Sudans Präsident Omar Hassan al-Bashir zu einem Blitzbesuch in die südsudanesische Hauptstadt Juba. In Gesprächen mit Salva Kiir soll es um den Schutz der für beide Regierungen wichtigen Ölfelder im Südsudan gegangen sein. Südsudan ist erst seit 2011 vom Sudan unabhängig. D.J.

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