MYSTERIÖS: BESCHIESSEN AUSSERIRDISCHE RUSSLAND MIT WÄSCHESPINNEN?

Pjotr Dostojowski schlägt die Hände über seinem in Falten gelegten Kopf zusammen. Das Bäuerchen (eine Ziege und eine herzensgute Frau, die er sich jeweils mit seinem Nachbarn Wladislaw Illitsch teilt) ist verzweifelt: „Schon zum zweiten Mal in drei Tagen sind Wäschespinnen in unser Gemüsegärtchen eingeschlagen“, berichtet der 57-Jährige aus der Region Surgut mit tränenerstickter Stimme. „Gestern zerfetzten die Drahtverhaue unseren Kohlrabi und unsere Katze Minka, die dort Mäuse frisst! Wir haben schon an Präsident Putin getwittert, aber keine Antwort erhalten.“ Der gute Mann glaubt, dass Außerirdische an dem Spinnenspuk schuld sind, wie er am Sonntag der ganz zufällig in Surgut Urlaub machenden Wahrheit-Redakteurin Melanie Wurm verriet. Getreu dem aufklärerischen Auftrag der Wahrheit machte sich Wurm dann gestern fieberhaft auf die Suche nach weiteren möglichen Erklärungen für den Wäschespinnen-Beschuss von Surgut. Und siehe da! Kurz vor Redaktionsschluss hatte sie das Mysterium durch die Begehung des Gemüsegärtchens von Dostojowski/Illitsch per Wünschelrute gelüftet: Verantwortlich für den Einschlag der sperrigen Vorrichtungen sind die aktuellen Interkontinentalraketen-Tests der russischen Regierung – und nicht Außerirdische! Denn just in der Minute, als am Samstag auf der Halbinsel Kamtschatka eine Rakete vom Typ Topol-M (Nato-Code: SS-25 Sickle) einschlug, regnete es auch Wäschespinnen bei den beiden Bäuerchen.