„Ich hoffe, die Köpi hat gut gefeiert“

NACHGEHAKT Tom Schreiber (36), SPD- Extremismusexperte, lauscht in die Nacht

taz: Herr Schreiber, sind Sie eine Spaßbremse?

Tom Schreiber: Überhaupt nicht.

Wohnen Sie in der Nähe der Köpenickerstraße 137 in Mitte?

Nein, auch nicht.

Was hat Sie dann bewogen, sich beim Innensenator nach dem Verlauf der Geburtstagsparty anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Köpi zu erkundigen?

Erst mal hoffe ich, dass die Damen und Herren der Köpi froh und munter feiern konnten …

sonst hätte die Party wohl kaum eine Woche gedauert.

Ich hatte Hinweise auf Lärmbelästigung bekommen. Anwohner hatten sich über zu laute Musik beschwert. Dem bin ich durch eine parlamentarische Nachfrage noch mal nachgegangen.

Weder dem Umweltamt Kreuzberg noch dem Ordungsamt ist eine Störung der Nachtruhe durch die Köpi im Zeitraum vom 16. bis 22. Februar bekannt.

Ich bin der Sache noch mal nachgegangen, nachdem sich Leute beschwert hatten. Das ist geprüft worden. Offenbar hielt sich der Lärmpegel in erträglichem Rahmen. Damit hat sich für mich der Sachverhalt geklärt.

Ist das Ihr Wahlkreis?

Nein. Ich bearbeitete für die SPD das Themenfeld Linksextremismus im weitesten Sinne. Deswegen ist es eine Pflicht nachzuhaken, wenn Menschen anfragen. Das Gleiche tue ich aber auch im Bereich Rechtsextremismus.

Haben Sie nichts Wichtiges zu tun, als solche Anfragen zu schreiben?

Die Frage sollten Sie eher an die Piraten richten, die Anfragen zu Zombis stellen. Als Parlamentarier habe ich ein Kontrollrecht, und das übe ich aus. INTERVIEW: PLUTONIA PLARRE