Stühlerücken bei den Grünen

KARRIEREN Die neue Koalition im Rathaus führt zu einigen personellen Neuerungen bei den Grünen

Ein alter Bekannter kehrt nach Hamburg zurück. Michael Pollmann wird nach taz-Informationen Staatsrat in der neu strukturierten Behörde für Umwelt und Energie. Diesen Posten hatte der Biologe bereits in der ersten rot-grünen Koalition von 1997 bis 2001 unter dem grünen Senator Alexander Porschke inne. Nun wird der 54-Jährige, der seit 2009 das peruanische Umweltministerium berät, rechte Hand des neuen Senators Jens Kerstan.

Die beiden weiteren Staatsratsposten, die den Grünen in der neuen Regierung zustehen, werden mit Frauen besetzt. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Hochschulexpertin Eva Gümbel wird der neuen Senatorin Katharina Fegebank in die Wissenschaftsbehörde folgen, Staatsrätin von Justizsenator Till Steffen wird die Juristin Katja Günther. Die ehemalige Fraktionschefin der Grünen im Kieler Stadtrat ist zur Zeit Abteilungsleiterin in der Staatskanzlei von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD).

Bei der SPD dauert es noch einige Tage, bis Bürgermeister Olaf Scholz die vollständige Liste der Staatsräte präsentieren kann. Nach der SPD-internen Kritik an der Missachtung der Frauenquote im Senat sucht er noch qualifizierte Staatsrätinnen.

Derweil sorgt die Senatsbildung für munteres Stühlerücken in der grünen Fraktion. Fegebank, Kerstan und Steffen werden durch drei Frauen ersetzt, für Gümbel rückt ein Mann nach. Damit sitzen künftig acht Frauen und sechs Männer in der Fraktion, bislang sind es je sieben.

Die Neubesetzung des Fraktionsvorstandes soll am Montag erfolgen. Als Vorsitzender kandidiert der Wirtschaftsexperte Anjes Tjarks, seine Stellvertreterin soll Familienpolitikerin Christiane Blömeke werden, die Parlamentarische Geschäftsführung möchte Verfassungspolitiker Farid Müller übernehmen. Zudem soll die Innenpolitikerin und Vizepräsidentin der Bürgerschaft, Antje Möller, als zweite Fraktionsvize kooptiert werden.  SMV