Schaulust ohne Lighthouse

KÜNDIGUNG Der musikalische Missions-Gottesdienst fällt aus

Dem Musik-Gottesdienst „Lighthouse“ ist der Nutzungsvertrag seitens der „Schaulust“ gekündigt worden. Johannes Müller hatte die Räume am Güterbahnhof gebucht, nachdem das Lagerhaus das „Lighthouse“ nicht mehr bei sich wollte.

Auch aus dem Besucherumfeld der Schaulust gab es Kritik, die schickte Müller daraufhin einen Fragenkatalog zu Geschlechtergleichstellung, Homosexualität und Akzeptanz anderer Religionen. Uli Baumann von der Schaulust lobt „die schnelle und bereitwillige“ Antwort Müllers. Der habe angegeben, „für ihn dürfe kein Mensch wegen seiner Sexualität ausgegrenzt werden“ – eine „feine“ Unterscheidung zwischen Homosexualität, die in evangelikalen Kreisen als krankhaft gilt, und dem Homosexuellen als Menschen. Die Schaulust entschied daraufhin, die Veranstaltung anzunehmen, aber „genau hinzugucken“, wie Baumann betont.

Ausschlaggebend für die Kündigung seien dann Informationen aus persönlichen Gesprächen über Müllers evangelikales Engagement gewesen. Müller ist seit 2008 im Vorstand des Christival e. V, das in Bremen Proteste wegen homophober und sexistischer Inhalte auslöste. In der Matthäus-Gemeinde lässt Müller beispielsweise beten: „Lehre uns, unsere Frauen dienend zu leiten.“ Nichtsdestoweniger berief ihn die Bremer Evangelische Kirche im September 2014 zu ihrem Missionsbeauftragten mit Sitz an der Martini-Kirche. Als solcher organisiert er nun das „Lighthouse“. Gegenüber der taz wollte Müller die Kündigung nicht kommentieren.  CR