UNTERM STRICH

Er verstand sich als Kämpfer für Freiheit, Aufklärung und Gerechtigkeit: der französische Verleger und Schriftsteller François Maspero. Er ist am vergangenen Samstag im Alter von 83 Jahren in seiner Pariser Wohnung gestorben. Masperos Vater kam im Konzentrationslager Buchenwald ums Leben, sein Bruder fiel den Résistancekämpfen zum Opfer. Nach Ende des Krieges gründete Maspero 1959 die Editions Maspero. In den Folgejahren scheute sich sein Verlag nicht, die Verbrechen der französischen Armee und Polizei im Algerienkrieg anzuprangern, und unterstützten den Befreiungskampf mit der Veröffentlichung von Essays und Dokumenten. Außerdem publizierte Maspero unter anderem Schriften von Che Guevara. Dadurch legte sich der engagierte Verleger mit den Behörden des Regime de Gaulles an. In den 1960er Jahren wurden fünfzehn Publikationen aus dem Maspero-Katalog verboten und eingestampft. Bis in die frühen 1970er Jahre hinein musste er mehrere Geldbußen und Gefängnisstrafen hinnehmen. Als die Linke in Frankreich 1981 an die Macht gelangte, begann Maspero eine zweite Karriere als Schriftsteller und Übersetzer.

Der Kunstberater Helge Achenbach steht vor einem neuen Prozess. Ein Mitglied der Unternehmerfamilie Viehof wirft ihm vor, überhöhte Preise für rund 60 Papierarbeiten und sieben Ölgemälden von Georg Baselitz und eine Skulptur von Tony Cragg genommen zu haben. Wegen Millionenbetrugs an dem 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht und dem Unternehmer Christian Boehringer wurde Achenbach bereits zu sechs Jahren Gefängnis und zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von fast 20 Millionen Euro verurteilt. Seit Juni 2014 sitzt er in Untersuchungshaft.