Demo gegen Homophobie zieht durch Neukölln

QUEER Mehrere tausend Menschen werden am Sonntagmittag zu dem Protestzug erwartet

Eine Demonstration gegen Homophobie wird am Sonntagnachmittag durch Neukölln ziehen. Organisiert hat den Marsch der 18-jährige Nasser El-A., der nach seinem Outing als Homosexueller von seiner aus dem Libanon stammenden Familie zwangsverheiratet werden sollte.

El.-A. war kürzlich mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen. Er hatte seine Eltern wegen körperlicher Misshandlungen und einer versuchten Entführung angezeigt, die mit seiner Zwangsverheiratung im Libanon enden sollte. Der damals noch Minderjährige konnte an der rumänisch-bulgarischen Grenze befreit werden. Vater und Onkel des heute 18-Jährigen waren Anfang März deshalb in Abwesenheit vom Amtsgericht Tiergarten zu Geldstrafen von jeweils 1.350 Euro verurteilt worden.

Die Demo unter dem Motto „Wir haben das Recht, so zu leben, wie wir sind. Nämlich ohne Homophobie“ wird um 13 Uhr vor dem Haupteingang des Tempelhofer Felds am Columbiadamm 124 beginnen und über Hermannstraße, Hermannplatz und Karl-Marx-Straße zum Rathaus Neukölln und zurück zum Hermannplatz führen. Über 3.500 Menschen haben per Facebook bereits ihre Teilnahme zugesagt.

Unterstützung vom LSVD

Auch der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) unterstützt den Aufruf. Adrian Voigt, LSVD-Vorstandsmitglied, fordert die Moscheegemeinden auf, sich für lesbische Musliminnen und schwule Muslime zu öffnen. „Viele muslimisch sozialisierte Lesben und Schwule leiden unter falschen Ehrvorstellungen ihres Umfelds“, so Voigt. (taz)