Neue Vorwürfe im Heros-Skandal

Im Heros-Betrugsskandal hat die Staatsanwaltschaft Hannover zwei weitere Anklagen erhoben. Der Gründer des ehemals größten deutschen Geldtransportunternehmens, Karl-Heinz Weis, soll sich wegen Untreue verantworten. Gemeinsam mit einem Filialleiter aus Hamburg soll er rund 12,9 Millionen Euro für sich selbst abgezweigt haben.

Auch Weis’ Ehefrau soll sich vor Gericht verantworten. Ihr wirft die Staatsanwaltschaft Geldwäsche vor. In diesem zweiten Verfahren werden auch ein Steuerberater und wiederum Weis als Beschuldigte geführt. Die Ehefrau hat nach Erkenntnissen der Ermittler nach dem Zusammenbruch von Heros rund eine Million Euro von Auslandskonten wieder nach Deutschland transferiert.

Heros-Chef Weis war bereits im Mai 2007 wegen Untreue, Bankrott und Insolvenzverschleppung zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Damals ging es um unsaubere Machenschaften innerhalb der Firmengruppe, mit denen die Heros-Kunden geschädigt wurden. „Jetzt haben wir den Weg des Geldes nachvollzogen und es geht um Untreue zum Nachteil von Heros“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Gemeinsam mit Weis hatten im Mai drei weitere Heros-Spitzenkräfte langjährige Strafen erhalten. Sie hatten systematisch Kundengelder veruntreut. Der Schaden summierte sich auf rund 240 Millionen Euro. Alle vier haben Revision eingelegt.DPA