„verboten“ muss weg

betr.: verboten, jeden Tag auf Seite eins der taz

Der anstehende Jahreswechsel könnte für die taz vielleicht der Anlass für eine kleine Änderung sein – und zwar bei der Rubrik verboten. Diese kleine Satire ist zwar meist erfrischend witzig. Verleidet wird mir das Lesen allerdings durch den stetigen Hinweis „übrigens: verboten darf nicht tagesschau heißen“.

Abgesehen davon, dass ich tagesschau als Titel für einfallslos hielt und man dem Richter für seine Entscheidung damals eigentlich nur dankbar sein kann, ist doch der tägliche Hinweis auf das Verbot vorschulkindhaftes, beleidigtes Schmollen. Zudem wird ständig daran erinnert, dass die taz seinerzeit diesen Prozess verloren hat. Von dieser peinlichen Kleinkrämerei sollte sie sich endlich lösen. Kreativ, wie sie sonst ist, sollte sie sich einen neuen Namen einfallen lassen.

Ich möchte keinesfalls nur negativ herumkritteln, sondern biete Ihnen gleich Alternativen. Wie wär’s denn mit einer Kombination aus beidem, tagesschau und verboten. Da könnte „Tagesboten“ rauskommen, abgekürzt „Tagesbote“, damit’s grammatikalisch stimmt. Auf jeden Fall muss verboten weg! Ich für meinen Teil weigere mich ab sofort, die rechte untere Ecke des Titelblattes auch nur anzugucken, solange Sie mich nicht persönlich über die Änderung informieren. ’türlich, wenn Verwandte, Freunde oder Bekannte mir melden: „Will, weißt du schon das Neueste: verboten heißt jetzt anders“, dann lese ich mir’s auch wieder durch. WILL HOFMANN