Die Messer sitzen locker

Die Polizei beobachtet mit Sorge eine Zunahme schwerer Schlägereien. Videoüberwachung sei aber nicht die Lösung

Einen Schwerverletzten gab es bei einer Schlägerei im Steintor. Laut Polizei wollte ein 26-Jähriger am Neujahrsmorgen trotz Hausverbots ein Lokal betreten, ein 23-jähriger Angestellter hinderte ihn. Es kam zu einer Schlägerei, der Ältere zückte ein Messer und verletzte den Jüngeren so, dass er notoperiert werden musste.

Nachrichten dieser Art aus dem Viertel scheinen sich zu häufen. Erst Anfang Oktober war in der Friesenstraße ein 38-Jähriger krankenhausreif geschlagen worden, im August hatte dort ein 30-Jähriger schwere Kopfverletzungen erlitten, als er vor einem Lokal zusammengeschlagen wurde. Laut Polizei handelt es sich aber nicht um ein viertelspezifisches Problem. „Körperverletzungsdelikte nehmen überall in Bremen zu, so Polizeisprecher Dirk Siemering. Dabei sei es „erschreckend, mit welcher Häufigkeit ein Messer gezückt wird“, sagt er.

Eine Videoüberwachung des Sielwallecks hält Siemering anders als Innensenator Willi Lemke für wenig sinnvoll. „Wir können nicht die ganze Stadt mit Kameras pflastern.“ Er bezweifelt auch die Zweckmäßigkeit: „Unter Alkoholeinfluss denkt doch keiner: Vorsicht, da oben ist eine Kamera.“ Im Grunde könne man nur appellieren: „Leute, lasst die Messer zu Hause!“ Fez