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Das renommierteste Festival des unabhängigen Kinos in Lateinamerika, das Festival Internacional de Cine Independiente de Buenos Aires (Bafici), ist gerettet. Es wird vom 8. bis 20. April 2008 seine zehnte Auflage erleben. Neuer Bafici-Direktor ist der Filmkritiker und Drehbuchautor Sergio Wolf. Wolf hatte die Weiterarbeit mit den bestehenden Arbeitsgruppen, die finanzielle Absicherung des Festivals durch die Stadt und die völlige Unabhängigkeit bei der Planung und Durchführung des Festivals zu Bedingungen seiner Zusage gemacht. Wolf, 1963 in Buenos Aires geboren, war bereits einer der Programmplaner des früheren Direktors Fernando Martín Peña. Peña war kurz vor Ablauf seines Vertrages Ende 2007 von seinem Amt zurückgetreten. Der Grund waren Differenzen mit dem neuen Kulturminister der seit dem 10. Dezember amtierenden konservativen Stadtregierung von Buenos Aires. (juevo)

Der Stummfilm-Pianist Willy Sommerfeld ist im Alter von 103 Jahren gestorben. Das teilten die Freunde der Deutschen Kinemathek am Mittwoch in Berlin mit. Sommerfeld galt als der dienstälteste Stummfilm-Pianist weltweit und war Zeitzeuge der Anfänge des Kinos. Er spielte für Größen wie Greta Garbo, Charlie Chaplin und Emil Jannings. 1972 feierte der pensionierte Kapellmeister ein Comeback. Noch im Alter von über 100 Jahren war er aktiv und saß täglich am Klavier Er starb bereits am 19. Dezember in Berlin.

Der finnische Schauspieler und Musiker Markku Peltola ist nach schwerer Krankheit im Alter von 51 Jahren gestorben. Bekannt wurde Peltola vor allem durch seine Rolle in Aki Kaurismäkis Film „Der Mann ohne Vergangenheit“. Peltola starb am Montag in seinem Haus in der Nähe von Tampere in Mittelfinnland. Er wurde 1956 in Helsinki als Sohn eines Taxifahrers geboren. Nach der Mittelschule begann er mit der Schauspielerei. Peltola arbeitete außerdem als Regisseur und spielte Gitarre in einer Band.

Thomas Hirschhorn wird wieder in der Schweiz ausstellen. Dies gab der in Paris lebende Schweizer Künstler zum Jahreswechsel bekannt. Hirschhorn hatte aus Protest gegen den Rechtspopulisten Christoph Blocher die Schweiz künstlerisch boykottiert. Blocher gehörte ab 2003 der Regierung in Bern an. 2004 hatte die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia mit der Hirschhorn-Ausstellung Swiss-Swiss Democracy in ihrer Pariser Auslandsdependance die Blocher-Partei zum Schäumen gebracht. Mit der Abwahl Blochers entspannt sich auch kulturell die Lage in der Alpenrepublik. Schon im Dezember konnte das Bundeshaus das Budget von Pro Helvetia ohne Disput verabschieden.