letzte fragen
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Ist das Christkind ein Junge oder ein Mädchen? (22. 12)

Glücklicherweise konnte ich die Fußspuren des Christkindes im Schnee von gestern lesen: Es ist plattfüßig.

Stefan Huber

Bei uns im Schwäbischen ist das „Chrischdkendle“ ein Neutrum und bedeutet nichts anderes als Trottel.

Klaus Konold

Sicher wüsste man das heutzutage, wäre es nicht peinlich, das zu überprüfen. Horst Sandmann, Darmstadt

Keine Ahnung, es ist ja schon längst wieder weg! Wieder nicht erwischt!

Martin Schneider, Willich

Das Christkind kommt rein, lässt etwas liegen, und – schwups! – ist es auch wieder weg. So etwas machen Mädchen doch nicht! Die bleiben schön zu einer Tasse Tee und plaudern noch ein wenig. Also muss das Christkind ein Junge sein. Richard Schlichting, Berlin

Der Weihnachtsmann ist männlich, das Rentier ist männlich, Jesus auch. Maria braucht da dringend Verstärkung. Das Christkind muss ein Mädchen sein.

Evelyn Fischer

Ich weiß nur, dass es zur Gattung der Nikoläuse, Weihnachtsmänner und Osterhasen gehört. Stefanie Lang

Warum ist man zwanzig Jahre alt, aber fünfzig Jahre jung? (22. 12.)

So paradox ist eben der Mensch, er will immer das haben, was er nicht hat. Und so ist’s halt auch mit dem Alter; ist man jung – will man gerne älter sein, reifer – hat man dies endlich erreicht, will man wieder zurückrutschen!

Antje Baltaci, Baden-Baden

Das ist die Verlogenheit der Gesellschaft: Uns Jungen will man die Jugend nehmen, den Alten die Weisheit.

Andreas Kaiser

Ich kann diese Frage kompetent beantworten, da ich Anfang fünfzig bin und einmal zwanzig war:

1. Mit zwanzig wäre man gerne etwas älter und mit fünfzig gerne etwas jünger. Dieses sozialbiografische Dilemma schlägt sich dann sprachphilosophisch nieder.

2. Nach einer sehr wilden und hormonell erfolgreichen Fete fühlt man sich mit zwanzig oftmals ziemlich alt, mit fünfzig dagegen oftmals noch recht jung … Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Mit zwanzig sieht man alt aus, weil man üblicherweise die erste Ehe eingeht – oder muss. Mit fünfzig sieht man wieder jung aus, weil man sich inzwischen all die Cremes und Faltenbügler-Chirurgen leisten kann.

Horst Sandmann, Darmstadt

Mit zwanzig Jahren unterliegt man dem irrwitzigen Irrtum zu glauben, dass man unglaublich reif, weise und vollkommen erfahren sei in all den Dingen, die das werte Leben so mit sich schleift und zerrt. Also ist man mit 20 Jahren natürlich alt … unglaublich, furchtbar, besserwisserisch ALT.

Und da man nun in diesem Stadium des Lebens schon ALLES weiß, lehnt man sich mit diesen alten, jungen zwanzig Lenzen getrost im großen, gemütlichen Ohrensessel der Bequemlichkeit zurück und dümpelt so geruhsam durch die nächsten dreißig Lebensjahre.

Dann aber, mit fünfzig, muss man sich manchmal total plötzlich eingestehen, dass man irgendwie so gar nichts wirklich richtig weiß und einem das Leben, die olle Pottsau, immer so verdammt viel Unvorhersehbares vor die Füße schmeißt und dann, in solchen Lebenslagen, entfleucht einem ein: „Man lernt ja NIE aus“, und man erkennt weisheitsvoll, dass man, gemessen am Zeitenstrang der Jahrtausende, ganz schön, ziemlich verdammt JUNG ist! Antje, Bremen

Alles hängt vom Woher und Wohin ab: Seit der Pubertät wollte man alt sein. Da kann man nicht so schnell wieder darauf verzichten, auf das Alter hinzuweisen – besonders, wenn man es selbst kaum glaubt. Knapp nach der Midlife-Crisis oder mittendrin unterliegt man dem allgemeinen Jugendwahn und betont, man sei doch jung. Das ist, gemessen am steigenden Rentenalter, richtig, auch wenn man seit zehn Jahren wegen des Alters keinen Job mehr bekam.

Volker Weber, Thüringer Rhön

Bis zu welchem Alter wachsen einem noch Flügel? (15. 12.)

Manche meinen, „Kinder sind wie Engel. Je länger die Beine werden, umso kürzer werden die Flügel.“ Das ist sicher richtig.

Ich glaube aber, dass dem Menschen Flügel wachsen, solange man noch wächst. Und dieses „Wachsen“ möchte ich nicht nur auf das Physische begrenzen. Manchen Menschen wachsen erst nach ihrem Tod zu ihrer wahren Größe heran. Ich denke da zum Beispiel an Giordano Bruno und viele andere.

So gesehen gibt es Menschen mit kurzen flugunfähigen Stummeln und mit überdimensionalen Schwingen. Manche fliegen damit sogar bis zu den Sternen und kommen heil zurück.

Erhard Jakob, Pulsnitz

Mindestens bis achtundachtzig. Mein Schwiegervater hat gerade in Windkraft investiert. Thomas de Padova

Dieser ganze Flügelschnickschnack wird doch überbewertet. Wichtig ist doch, dass man mit beiden Beinen im Leben steht. Andreas Kaiser

Flügel wachsen einem so lange, bis man sich irgendwann am Geräusch des Schlags stört. Stefan Huber

Wo im Körper befindet sich der innere Schweinehund? (15. 12.)

Im Hinterhalt! JadotA

Der innere Schweinehund flitzt im Körper herum, sitzt immer gerade im dem Körperteil, das bewegt werden soll. Im Daumen, wenn es um das Zappen geht, in den Beinen, wenn der Tag zu neblig zum Joggen scheint.

Er ist so präsent, dass ich mich frage, ob wir im Innern nicht eine gigantische Schweinehundfarm betreiben.

Paul Hense, Köln

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