taz.mag.nachtrag: ’68

Neben vielen KollegInnen, die für die Ausgabe vom 29. Dezember verantwortlich waren, wäre eine besonders zu lobpreisen gewesen: Claudia Pfeiffer aus unserer Grafikabteilung, der es eine Lust war, am Dossier zum 40. Geburtstag der Ära von ’68 mitzuarbeiten: „Lang lebe die Rebellion“ war ja der Titel dieses Tages, und er war nicht ironisch gemeint, wie einige LeserInnen glaubten. Jedenfalls: Claudia Pfeiffer hat in unendlicher Fummelarbeit die hippiesken Girlanden der Seiten 2 bis 15 konstruiert und mit den Fotografien zu einer Optik verschmolzen, die ein Nachfühlen jener Zeit gut möglich machte. Wäre zu lobpreisen? Jawoll. Nein, sie wurde nicht. Misslich. Einfach vergessen. Übersehen. Mist. Übel. Kränkend. Blöd. Unverzeihlich. Die Kollegin namentlich zu erwähnen – einfach vergessen. Nie wieder! Denn das ist möglicherweise eine Schande, selbstverständlich das auch, vor allem jedoch unsolidarisch: ’68 hat uns doch gelehrt, nicht wahr, dass nichts einer Aufgabe so wohl tut wie eine aufeinander eingespielte Brigade, ein Team, eine Gruppe, eine Bande … Denn es war doch auch ihrem grafischen Entwurf zu verdanken, dass unsere Geburtstagserinnerungen nicht politmackerisch veröden müssen, sondern blumenkindernostalgisch … Pfft! Alles Gewölk: Claudia Pfeiffer hat’s illustrierend fein gemacht – danke!