unterm strich
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So was! Johnny Depp (44) hat im vergangenen Jahr von allen Hollywoodschauspielern das meiste Geld in die Kinokassen gebracht. Seltsam eigentlich, dass man darauf nie selbst gekommen wäre, aber das ist das Ergebnis einer Umfrage unter amerikanischen Kinobetreibern, die seit 1932 von dem US-Verlag Quigley jedes Jahr durchgeführt wird. Depp war 2007 in den Filmen „Sweeney Todd“ und „Fluch der Karibik – Am Ende der Welt“ auf der Leinwand zu sehen. Schon im Jahr zuvor hatte er sich den Spitzenplatz als „top money-making star“ sichern können, berichtete die US-Sendung „Access Hollywood“ am Donnerstag. Zum ersten Mal seit 24 Jahren konnte sich kein weiblicher Star auf den führenden Top-Ten-Rängen platzieren. Als „Stars von morgen“ setzen die Kinobetreiber ihre Karten auf den Schauspieler Shia LaBeouf, der in „Transformers“ und „Disturbia“ zu sehen war. Unter den weiblichen Nachwuchstalenten räumten die Befragten Ellen Page („Juno“) die besten Chancen ein.

Weniger Lustiges kommt aus dem sogenannten Reich der Mitte: Einen Monat nach der Kinopremiere des Films „Lost in Beijing“ in China ist auch die zensierte Version wieder verboten worden. Der Film hatte bereits bei der Berlinale für Aufsehen gesorgt. Weil herausgeschnittene „pornografische Szenen“ angeblich für die Werbung benutzt worden seien, wurde der Produktionsfirma außerdem für zwei Jahre untersagt, neue Film zu drehen. Regisseurin Li Yu kritisierte die Entscheidung am Freitag in einem Gespräch mit der dpa in Peking als „Ungerechtigkeit“. Das Problem mit beanstandeten Szenen, die im Internet aufgetaucht seien, „ist allein durch Raubkopien entstanden“, sagte Li Yu. Vermuten darf man, dass die genannten Gründe eh nur vorgeschoben wurden. Das Sozialdrama, das vor knapp einem Jahr ungekürzt auf der Berlinale gezeigt worden war, zeigt an einer Familiengeschichte ein kritisches Bild des modernen Chinas. In der jetzigen Version waren zehn Minuten herausgeschnitten worden, vor allem die Szene, in der die Heldin von ihrem Boss vergewaltigt wurde. Bisher hatten die Zensoren eher Szenen beanstandet, die nach ihrer Meinung ein negatives Bild von Peking zeigten.