Bush im Heiligen Land

Beim ersten Besuch in Israel verspricht US-Präsident jüdischem Staat Sicherheit – zum Verdruss der Hamas

JERUSALEM dpa/ap ■ US-Präsident George Bush hat zum Auftakt seiner Nahostreise eine Sicherheitsgarantie für Israel abgegeben. Die USA seien ein Garant für die Sicherheit des „jüdischen Staates“, sagte er gestern bei seinem ersten offiziellen Besuch in Israel zu Staatspräsident Schimon Peres und Regierungschef Ehud Olmert, die ihn mit militärischen Ehren auf dem Flughafen empfingen. Bush äußerte sich überzeugt, dass es eine neue Chance für einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern und in der gesamten Region gebe. Olmert sagte, Bush sei Israels „stärkster Verbündeter im Kampf gegen Terrorismus und Fundamentalismus“.

Peres erklärte, die nächsten zwölf Monaten seien entscheidend für den Friedensprozess. Sie seien „ein Moment der Wahrheit“; sollte in dieser Zeit kein Durchbruch erzielt werden, drohten „Krieg und Terrorismus“. Am Nachmittag traf Bush mit Peres in dessen Residenz in Jerusalem zusammen. Danach war ein Gespräch mit Olmert geplant. Themen waren der Stand der Friedensverhandlungen mit den Palästinensern, die Sicherheit Israels sowie Irans Atomprogramm.

Ein Sprecher der Hamas erklärte, Bushs Sicherheitsgarantie für einen „jüdischen Staat“ zeige seine „wahren Ziele“. Der US-Präsident sei in die Region gereist, um den „Besatzern“ bei der Errichtung eines „Apartheidregimes“ auf Kosten des palästinensischen Staates zu helfen. Bush wird heute zu Gesprächen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah erwartet. Nach Ansicht von Israels Exbotschafter in Deutschland, Avi Primor, ist der Bush-Besuch eine reine „Show-Veranstaltung“.

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