VORMERKEN
: Eingängige Namen merkt man sich leichter, zum Beispiel XBXRX

Jedes Kind soll ja seinen Namen haben. Hier setzte sich dabei zuletzt Hannah an die Spitze bei den neugeborenen Mädels und bei den Jungs war es Leon. Ein wenig origineller müssen Popbands bei ihrer Namenswahl wegen der Verwechslungsgefahr schon sein, und in diesem Zusammenhang zieht man gern Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs aus dem Plattenschrank. Diese wunderbare Band aus frühen Tagen der Hamburger Schule, die schon mit dem monströsen Namen dokumentierte, dass sie bestimmt nicht in die Hitparade wollte. Weil man sich den ja gar nicht merken konnte, und wie hätte es sich denn gemacht, wenn man mit seinem Restwissen am Plattentresen nach der Scheibe von dieser Band aus der Ostzone oder so verlangt hätte. Das ist die Suche nach Distinktionsgewinn, der sich von hinten her wieder auffrisst, so ein Name. Noch besser, wenn man’s gar nicht mehr aussprechen kann. Die Band mit dem schönen Namen!!! zum Beispiel, der auch für recht querköpfige Musik steht, und, endlich, XBXRX ist gleichfalls nicht gerade was, das glatt von der Zunge geht. Am Samstag spielt das Trio aus Oakland, Kalifornien im Supamolly. Für die Sammler wirrer Bandnamen und die Freunde heftig durchgeknallter und dekonstruierter Punkmusik. TM

XBXRX: Supamolly, Jessnerstraße 44 Samstag, 12. Januar, 22 Uhr