Weltnaturerbe Watt
: Grenzen der Rationalität

Dem Widerstand gegen ein „Weltnaturerbe Wattenmeer“ haftet etwas Irrationales an. Er wirkt wie ein ironischer Witz, denn gerade die Vertreter und Förderer der Hafenwirtschaft nehmen für ihr Handeln ja stets ein Höchstmaß an Rationalität in Anspruch.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Es stockt einem die Hand, wenn man beschreiben soll, wo die Bedenken gegen das Weltnaturerbe liegen. Hat man gerade noch erläutert, wie vielfältig das Wattenmeer geschützt ist und dass die existierenden Nutzungen im Antrag eingeschlossen sind, muss man plötzlich erklären, was die Bedenkenträger im Hamburger Senat umtreiben könnte. Bezeichnenderweise hat sich dieser nur vage und einsilbig geäußert.

Ein Glück in diesen nach der Pfeife der Marktwirtschaft tanzenden Zeiten, dass sich mit der Ausweisung als Weltkulturerbe ökonomische Interessen verbinden lassen: Ausgerechnet das Wattenmeer könnte den, nun, Tourismus-Standort Norddeutschland weltweit bekannt machen.