HAMBURG KOMPAKT

Bedingte Zustimmung

Hamburg will einer Anmeldung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe bei der Unesco unter Bedingungen zustimmen. Allerdings dürfe dadurch die Fahrrinnenvertiefung der Elbe nicht verzögert oder verhindert werden, sagte Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Wenn das Risiko ausgeräumt werden könne oder wenn die Vertiefung durch sei, stehe der Anmeldung aber nichts mehr im Wege. In den vergangenen Wochen war ein Streit um den möglichen Status des Wattenmeeres als Naturerbe entstanden, weil Hamburg von der dafür erforderlichen Zustimmung abgerückt ist (taz berichtete). Beteiligt sind auch Schleswig-Holstein, Niedersachsen und die Niederlande.

Unter Beschuss

Erstmals hat Bürgermeister Ole von Beust (CDU) seinen SPD-Herausforderer bei der Bürgerschaftswahl am 24. Februar, Michael Naumann, heftig attackiert: „Mein Junge“, nannte er den 66-Jährigen beim CDU-Wirtschaftsrat gestern, „Du musst noch einiges lernen, um in Hamburg Verantwortung zu übernehmen“. Den Namen von Michael Naumann nannte er bei seiner Rede kein einziges Mal. Wenn die SPD alle ihre Versprechungen umsetzen wolle, höhnte von Beust, würde das mehrere Milliarden Euro kosten. „Die Sozis“ hätten aus ihrer Verschuldungspolitik „überhaupt nichts dazugelernt“. Von Beust stieg auch in die Wahlkampf-Debatte um Jugendkriminalität ein. „Der Staat ist aufgefordert, hart und konsequent die Grenzen aufzuzeigen“, sagte er. Der Bürgermeister sprach sich für eine restriktivere Anwendung des Jugendstrafrechts aus.

Auf der falschen Spur

Eine 82 Jahre alte Geisterfahrerin hat gestern auf der Autobahn Hamburg-Flensburg mit ihrem Sportwagen beinahe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Es sei nur der Geistesgegenwart mehrerer Verkehrsteilnehmer zu verdanken gewesen, dass es nicht bei Tempo 100 zu einem Frontalzusammenstoß gekommen sei, berichtete die Polizei. Die Frau aus Kiel war am frühen Morgen mit ihrem Sportwagen bei Kaltenkirchen in verkehrter Richtung auf die Autobahn gefahren. Trotz des Einsatzes mehrerer Streifenwagen habe sie nur mit Mühe gestoppt werden können. Die Frau, die laut Polizei zunächst nicht verstanden habe, was sie falsch gemacht haben sollte, musste sofort ihren Führerschein abgeben. DPA