MEDIENTICKER

Richard Rebmann, 49, Schwarzwälder Bote und neuer Chef bei Deutschlands mittlerweile zweitgrößtem Zeitungskonzern SWMH (Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche), hat sich ganz gegen die Gepflogenheiten des Hauses doch drei dürre Sätze zur Zukunft der Süddeutschen Zeitung aus der Nase ziehen lassen: Beim schon lange vorliegenden Konzept für eine Sonntags-SZ werde geprüft, „ob es so noch in den Markt passt“, sagte Rebmann dem Spiegel. Synergien zwischen den Titeln der SWMH, die kurz vor Weihnachten die SZ-Mehrheit gekauft hatte, und dem Süddeutschen Verlag sollen behutsam realisiert werden – ohne die Redaktionen anzutasten. Es sei nicht geplant, die Rendite durch rabiates Sparen zu erhöhen. Wer jetzt aber meint, mit Rebmann halte eine neue Transparenz beim wohl undurchsichtigsten deutschen Medienhaus Einzug, kann sich gleich wieder hinlegen: „Wir werden auch in Zukunft keine Öffentlichkeitsarbeit machen“, stellte SWMH-Aufsichtsratschef Oliver Dubber klar. (taz)

Leo Kirch, 81, Ren- und Pleitier mit sportlichen Ambitionen, will die Deutsche Bank noch stärker bluten sehen: Zusätzlich zu den bereits bestehenden Milliardenforderungen will Kirch noch mal rund zwei Milliarden Euro für seine Anteile an der ProSiebenSat.1 AG haben. Kirch macht den ehemaligen Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer für die Pleite seines Konzerns verantwortlich, weil dieser in einem Interview Anfang 2002 die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe infrage gestellt hatte. Der BGH hatte schon 2006 festgestellt, dass Kirch grundsätzlich Anspruch auf Schadenersatz von Breuer und der Deutschen Bank zusteht. (dpa/taz)