Stegners Rochade
: Zoff gibt es weiterhin

Ralf Stegner teilt gern aus – also muss er auch einstecken können. Am Dienstag hat er einen Dämpfer erhalten: Ein knappes Drittel der schleswig-holsteinischen SPD-Fraktion verweigerte ihm ihre Stimmen, und obwohl Stegner gern auf seine 90 Prozent bei der Wahl zum Landesvorsitzenden verweist, wird das gestrige Ergebnis Stegner nicht gerade glücklich machen.

KOMMENTAR VON Esther Geisslinger

Dass der „Rote Rambo“ aber ausgerechnet im laufenden Kommunalwahlkampf anfängt, Kreide zu fressen, ist unwahrscheinlich – und damit ist weiterer Zoff mit der Koalitionspartnerin CDU vorprogrammiert. Die entscheidende Frage lautet, wie die Kommunalwahl im Mai ausgeht: Stegner hat frühzeitig begonnen, Positionen zu besetzen, die das Wahlvolk überzeugen könnten, beispielsweise beim Streit um Schülerbeförderungskosten. Gewinnt die SPD auf kommunaler Ebene deutlich dazu, wird der Landesvorsitzende Stegner diesen Erfolg für sich verbuchen – und hat damit gute Chancen, mit einem besseren Ergebnis als bei der jetzigen Wahl in der Fraktion zum Spitzenkandidaten gewählt zu werden.