die franzosen über den inner- und außerehelichen babyboom in frankreich
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Le Dauphiné Libéré (Grenoble) merkt an: Es gibt also mindestens zwei Frankreichs. Eines, das ständig stöhnt. In dem das Benzin zu teuer ist. Das über die schwindende Kaufkraft mault. Und dann gibt es noch das andere. Das Frankreich, das im Januar, zur Zeit der lieben Wünsche und guten Vorsätze, frisch von seiner stärkenden Wanderung aus dem Land der Jahresstatistiken zurückkommt. Es ist das Frankreich, das sein geselliges demografisches, vom Statistikamt verewigtes Gesicht zur Schau stellt. Und dieses Frankreich ist eher beruhigend. Es schnattert vor all den vielen Babys, die es – trotz leichten Geburtenrückgangs – immer noch an die Spitze der europäischen Länder platzieren.

Die katholische Tageszeitung La Croix kommentiert, dass in Frankreich europaweit die meisten Kinder geboren werden, und erstmals mehr außerehelich als in der Ehe: Die Zahlen von 2007 zeugen von den enormen Umwälzungen des Familienmodells. Sie geben denen Recht, die einen Niedergang der Zivilehe in Folge des Solidaritätspakts fürchteten. Die beiden „Verträge“ haben sich immer mehr aneinander angenähert. Dabei ist es durchaus wichtig, das Engagement eines Paares, das eine Familie gründen will, öffentlich bekanntzugeben. Dadurch erkennt man an, dass das Ereignis nicht bloß die beiden Individuen angeht, sondern in gewisser Weise die ganze Gesellschaft.