klontiere
: Politik muss entscheiden

Jetzt müssen wir uns auch noch darauf vorbereiten, dass demnächst verarbeitete Klontiere beim Fleischer angeboten werden – und das obwohl sie vermutlich kein Verbraucher haben will. Selbst Horst Seehofer hat Bauchschmerzen. Bleibt abzuwarten, ob das auch so bleibt, nachdem er mit seinen Fachbeamten geredet hat. Die einzigen Argumente die derzeit gegen Lebensmitteln aus und von Klontieren sprechen, sind der Tierschutz und die Wahlfreiheit der Verbraucher. Viele der geklonten Tiere haben Organ- und Wachstumsschäden. Allein das müsste eigentlich schon ausreichen, gegen das Klonen zu sein. Eine mögliche gesundheitliche Gefährdung der Konsumenten durch Klonprodukte wird vermutlich nicht nachweisbar sein. Hier wird eine politische Entscheidung notwendig sein. Und der Bürger und Wähler hat auch das Recht dazu, dass hier die Politik entscheidet und nicht ein wissenschaftliches Gremium wie die europäische Lebensmittelbehörde Efsa. Die zudem heftig umstritten ist, da sie mehrheitlich mit Forschern besetzt ist, die ja ihr eigenes Tun bewerten. Unabhängig kann das nicht genannt werden. Es lässt auch nichts Gutes erwarten, wenn fast zeitgleich zu der Veröffentlichung der Efsa-Stellungnahme die EU-Kommission verkündet, das Zulassungsverfahren für Novel-Food-Produkte zu verändern. Produkte von Klontiere fallen auch unter diese Regelung. Die Efsa soll künftig allein für die wissenschaftliche Bewertung von neuen Nahrungsmittel zuständig sein. Die Zulassung soll laut Kommission damit beschleunigt werden. W. LÖHR