„Starke Männer“ für Reaktionäre

betr.: Roland Kochs Wahlkampf

Auch wenn der ohnehin zum Kinderschreck prädestinierte Roland Koch jetzt von seiner neuesten Kreation, den Kinderknästen, wieder abrückt, heißt das noch gar nichts, denn, wohlkalkuliert, bleibt einmal Gesagtes gesagt, ist bei der entsprechenden Zielgruppe angekommen und mit Befriedigung vermerkt. „Starke Männer“ haben in Deutschlands Dumpfreaktionären schon immer einen ergiebigen Nährboden gefunden.

Ich bin kein Verehrer von Herrn Struck, aber was Koch betrifft, muss ich ihm recht geben. Dessen Methode, Wahlkampf zu führen, ist auch eine Version des Spiels „Wie mache ich mir den Staat zur Beute ?“. Deutschlands derzeit dreistestem Politiker geht es nur darum, seine mit der Anti-Doppelpass-Kampagne errungene Machtposition als Absprungbasis ins Kanzleramt zu festigen. Ihm sekundiert der CSU-Vorsitzenden, von dem man weiß, dass, wo der mal hingedacht hat, kein Gras mehr wächst. Fakt ist: Koch kam der Vorfall in der Münchener U-Bahn wie bestellt, so wie der US-Regierung der 11. 9. 01 für deren Raubzugspläne. Es ist unglaublich, dass dieser Mann die völlig überflüssige Verschärfung eines Gesetzes initiieren würde, nur um seine krankhaft ehrgeizigen Ziele umzusetzen. Meine Güte, was haben wir für Politiker! HORST MANDRYSCH, Bensheim