Vortrag und Film
: Faster Pussycat

Es gibt wohl keinen Filmemacher auf Erden wie im Himmel, der mit seinen Filmen so vielen Bands zu einem Namen verhalf wie Russ Meyer. „Mudhoney“, „Faster Pussycat“, „Motorpsycho“, „Tura Santana“ und „Vixen“ heißen wie Filme oder Filmfiguren des Regisseurs, der vor allem dadurch berühmt wurde, dass seine Hauptdarstellerinnen mit ausladenden Brüsten versehen waren.

Das sorgte für den erwartbaren Ärger mit Zensurbehörden und anderen Moralwächtern, aber auch für Allianzen wie die mit der amerikanischen Lesbenbewegung, die in dem Film „Faster, Pussycat! Kill! Kill!“ ein Symbol eines starken lesbischen Selbstbewusstseins zu erkennen meinte. Der Film aus dem Jahr 1966 dreht sich hauptsächlich um Sex und Gewalt und gehört zu den Höhepunkten des Exploitation-Genres. Der Film gewann in Programmkinos und bei Filmfestivals seit den 80ern durch die Thematisierung weiblicher Unabhängigkeit Kultstatus. Meyer brach mit seinem Film die Konventionen des Filmmelodrams dieser Zeit, indem er traditionelle Geschlechterrollen auf den Kopf stellte: Frauen wurden Handlungsträger, die sich ihre Welt gestalten und sich mit großer Befriedigung der Männer entledigen.

Christoph Spehr und Benjamin Moldenhauer stellen den Film vor, gehen auf seine Rezeption in der Frauenbewegung ein und betrachten ihn auf seine heutige Bedeutung für die Popkultur und Gesellschaft hin. asl

Mittwoch, 20 Uhr, Cine k, Kulturetage Oldenburg